Samstag, 22. Oktober 2011

Das Tor

Dieser Text war auf einem Zettel den ich neulich beim sortieren meiner Sachen gefunden hab. Keine Ahnung von wann er ist oder unter welchen Umständen er zustande gekommen ist. Er hat etwas beunruhigendes an sich. Aber ich will ihn der Welt nich vorenthalten. Wohl bekomms. - TSJ 22.10.2011

Erst wenn wir durch das Tor gegangen sind, können wir frei sein sagte der alte Mann am Ufer.

Jemand hat die Bässe aus der Musik gefiltert. Es fehlt die Mitte.

Der Alte Mann war weise und doch ein Tohr.

Die Männerund ich nähern sich dem Durchgang und ihnen fließt Musik aus den Genitalien.

Die Haare sind grau, und die Haut blättert ihm von den Knochen.

Die Gruppe um mich wird unruhig als wir uns der Pforte nähern.

Sein Bart scheint,Wurzel gleich, ins Erdreich zu wachsen

Nun endlich stehen wir vor einer Tür aus schwarzem Ebenholz.

Die schreie des alten hallen grell durch die Unheilschwangere Luft

Es riecht nach altem Salz,schlechten Träumen, nie verheilten wunden und Tabak.

Silberne Tränen rinnen über die unendlich tiefen Furchen seines Gesichts.

Einer streckt die Hand nach dem griff der Tür aus und erstarrt in der Bewegung.

In den Augen des alten sehe ich Türme in sich zusammenfalle.

Hitze umhüllt uns. Die Welt um uns beginnt zu brennen.

Es sind nicht die Türme die zusammenfallen, es ist seine Seele die ich fallen sehe.

Lodernde Blau Flammen verzehren die Welt. Alles brennt.

Der alte beginnt zu Fallen. Der Fluss versiegt und alles beginnt fehl zu gehen.

Gepeinigt von züngelnden Flammen drücken wir unsere Leiber gegen die Tür.

Der alte wirbelt um seine eigene Achse, immer schneller dem unergründlichen entgegen.

Die Tür öffnet sich und roter Nebel umhüllt uns.

Der alte verspürt keinen Schmerz als er auf die Realität aufschlägt.

Der Nebel verschwindet und die Wiederholung beginnt.

Schmerzen.

Erst wenn wir durch das Tor gegangen sind, können wir frei sein sagte der alte am Ufer.

...

Qualle und KingKong

Samstag, 22. Oktober 2011

Qualle und KingKong

Qualle und KingKong oder Eine erzählung ohne Anspruch auf Wahrheit.

Es ist mal wieder so weit. Die geballte Ladung Frustration packt mich.
Es ist mal wieder einer dieser Tage gewesen. Ein Tag an dem sich in die Gleichung Alltag/Elend + Leid der Welt = Frustration
eine weitere Unbekannte mischt.
Jener Faktor X der das Fass zum überlaufen bringt.

In meinem Fall äußerte sich dieser Faktor, in Form einer kleinen,dicken Karikatur einer Jugendlichen mit Migrationhintergrund, die mir im Bus zur Weihnachtfeier meiner Agentur "auflauerte".

18:16
Ich scharre mit den Füßen im Schnee. Das Thermometer auf der Elektrischen Anzeigetafel der Apoteke gegenüber sagt es sind -11°C. Meine Turnschuhe haben Löcher.
Am Ende der straße tauchen die Lichter des Busse auf. Wird auch zeit. Ich ziehe noch einmal tief an der "Roach" in meiner Hand. Viel zu kalt zum rauchen denke ich und stoße den Rauch aus.

18:17
Ich stieg leicht benebelt und zitternd ein. Der Bus is nich sonderlich voll.
Ich setze mich auf die Hinteren Sitze neben zwei ausgesprochen hässliche ausgesprochen dicke, dunkelhäutige Mädchen

(schätzungsweise 16/17). An diese Stelle will ich schonmal vor weg betonen das diese Uschis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Deutschland geboren wurden und auch nen Deutschen Pass besitzen...
Per se es waren Deutsche im Kanakenkostüm (Die rechtschreibprüfung kennt das Wort "abartig" nicht aber "Kanakenköstum kennt es. Ich lasse das mal so im Raum stehen.) Das is in diesem Kontext recht wichtig und der Leser sollte sich ein deutliches Bild von diesen zwei Individuen machen können.
Beide leicht aus der Form geraten. Schlapperklamotten. Mehr Make-up als Gesicht. Mehr Brust als Bein. Ekelhafte Cocos Duft absondernd Wesen.

18:18
Ich sitze schmollend neben Qualle und Kingkong und starre aus dem Fenster.
Weihnachtfeier... den ganzen Tag rum gehetzt. Ansich steht mir der Sinn nach einem ruhigen Plätzchen.
Von neben mir ertönt eine grausames Geräusch. Klingt wie ne Katze im Mixer. Panisch suche ich die Quelle des Geräusches. Um mich scheint keiner davon Notiz zu nehmen.
Is es ihnen denn allen egal? Lässt sich jeder in diesem Buss seinen Feierabend von solchem Lärm verderben? Rebelliert keiner? Oder schlimmer...
Hören sie es überhaubt?

Hecktisch wippe ich auf meinem schmalen Platz hin und her. Keine Geräuschquelle auszumachen.
Als ich schon beginne mir sorgen um meinen Geisteszustand zu machen...

18:20
ICH HABS! Verborgen hinter bergen aus Fleisch, voller makeup-Rändern und Bräunungscrem-Streifen. in Designer Jogginghose schlummert der Quell meiner Qual.
Es sind die beiden Biester die sich einen Mp3 Player teilen. Jeder ein Stöpsel im Ohr. Bei dieser Lautstärke und vorallem dieser "Musik"... Das MUSS weh tun.
Mich packt die Wut. Da sitzen diese zwei Cindy aus Mahrzahn Imitate mit Arafat Einfluss seelenruhig und rauben mir den letzten Nerv. "...i want to paint them blääääck!"
Vorsichtig tippe ich den Fleischberg an.

18:21
Erster Blickkontakt mit IHR.
Es spricht. "Ey was fass´ mich an?".
Mich zu einem freundlichen Tonfall zwingend erwidere ich: "Könnten sie vielleicht die Musik ein bisschen leiser drehen?"
Das andere Ding (sieht irgendwie noch aufgequollener aus... ich hab mal ein Bericht gesehen in dem sie die Spätfolgen irgendwelcher Medizinischen Versuche der Sovets gezeigt haben. DAS hier kommt der Sache
sehr nahe.Ein Gesicht das aussieht als sei es mit Wachsmalstiften gemalt.) dreht sich zu mir und fuchtelt hecktisch mit einem kleinen eleganten Mp3player. "Is ganz leise! Hörsu?!
...Sie hält mir die enden der Kopfhörer vor die Augen... "Hörsu nix! Sag ich doch!".
Ich antworte dem Fiech. "Jetzt höre ich nichts mehr, alles is gut. dankeschön." Ich zwinge mich zu einem lächeln das allerdings eher nach Jack Nickolson aussieht glaube ich.

18:22
Die Situation eskaliert.
Die eine der beiden die mir am nächsten sitzt meldet sich wieder zu Wort.
"Warum hassu n grade uns gefragt? Hia sitzn sischa noch 3 annere Leude mit Kopfhörers. Soll ich dir sagen warum du uns gefragt has?"
- "na?"
"weil wir Kanaken sind! Guckdoch die ham alle die blonde haare warum solltes du die fragn wenn hia auch zwei kanackinnen sitzen"
- "äähm.."
"Boa so Leute wie du regn misch richtisch auf, alda!" - die andere nimmt Schwabbelbacke beim Arm und sagt "Nulassoch ma".
Ich hole luft uns setze zum finalen Erstschlag an.
- "Also ersma: glaubst du das wirklich was du da sagst? Und zweitens: Die habe ich nicht gefragt weil die "Musik" aus eurer Ecke kam und zweitens weil sie aussehen ..."
Die Menschen um uns herum im hinteren Teil des Busses bestehen aus einer unscheinbaren Gruppe die garnichts tun. Einer kleine alten Frau die "der kleine Prinz" auf englisch liest und 3 Geschäftsleute mittleren Alters die Ipods im Ohr haben.
"...als würden sie vielleicht Bach oder ein Hörbuch hören."
"Tschüüüs Laaan warum denksu denn das wir kein Hörbuch hören? Sag ich doch schon weil wir Kanaken sind"
- "nein weil ich nicht denke das du auch nur ein Buch von innen kennst und Bach für ein anderes Wort für "Fluss" hälst."
Ein leichtes Augenzucken ihrerseits bleibt beinahe die einzige Reaktion...
"Denksu ich bin dumm oder was? Diggah nein erlich ma alter willsu stress oder was, alda?!" - "von dir will ich ganz bestimmt GAR NICHTS."

18:26
Bis zu diesem Zeitpunktblieben alle anderen Fahrgäste teilnahmslos. Bis auf einen der Ipot-Träger der den Stöpsel aus dem Ohr nahm und fragte "hab ich was verpasst?" als Qualle mehrmals in seine Richtung
deutet.
Doch nun passiert es...
Die ältere Dame mit dem kleine Prinz auf dem schoss meldet sich zu Wort.
"Also ich muss doch sehr bitten ich finde sie sollten jetzt ruhig sein man kann ja garnicht in ruhe lesen. Der junge Mann hier hat doch vollkommen Recht. Und ihre Argumentation ist so das mir dafür gar keine Worte einfallen..."
Mopsgesicht schenkt ihr einen bösen Blick und ein "Was mischt n du dich da ein Fr.Hitler?"
Die gebrechliche Dame murmelt noch ein "sowas unerhörtes..." während sie in Richtung Fahrerkabine verschwindet.

18:27
Mittlerweile sind wir eine Publikumsattraktion. Die Leute auf dem Gang drängen sich dicht an dicht. Mehrere Handykameras sind auf uns gerichtet.
In mir wechselt Wut zu Fassungslosigkeit und aus dieser wird zu guter letzt ein Gefühl das sich am besten mit einem irren lachen beschreiben lässt. Wo wir wieder bei Jack nickolson wären.
Es widmet seine Aufmerksamkeit wieder ganz mir. Soll heissen sie kommt näher "gerobbt" und droht mir mit den kleinen Fäusten. Und geifert weiter "...alles nur wegen schwarzes haar..scheiße deutsche"

18:28
Ich setze an ihr zu erklären das ich Ire bin und Nazis nich leiden kann.
Vergebens.
Versuche ihr klar zu machen wie unglaublich respektlos sie gegenüber der alten Dame war.
Vergebens.
Ich versuche ihr klar zu machen das sie sich benimmt wie eine Karikatur. 
Das sie selber jedes Vorurteil bestätigt. Das mir einfällt.
Vergebens. Ich gehe unter.
Ich versuche nochmal ihr "Kanaken Argument" zu entkräften:
- "Denkst du DU bist ne Randgruppe?"
Denkst du du bist schwarz oder so?"
Das hat jetzt endlich mal gesessen. Zack. Volltreffer. K.o durch
Milzriss in der letzten Runde.. Hindenburg abgeschossen. Titanic versenkt.

"JETZT HAST DU MICH ECHT SAUER GEMACHT!"

18:30
Der Bus erreicht die Enthaltestelle und ich stehe auf. Das Ding versucht mich an der Jacke zu packen und fuchtelt mit einer Nagelfeile rum. Ich stosse es gentelman like in den Gang zurück wo es auf ihrem Klon landet. Kein Blut. Kein Knacken von Knochen.
Schade.

Die Moral von der Geschichte überlass ich euch, ich hab bin raus.

Zeit

Mein Name ist Zeit.

Ich bin der einsame Wanderer.
Der dessen Freunde ihn schon so lange verlassen haben.
Dessen Weib die Ewigkeit ist.

Mein Klagen verirrt sich wie meine Gedanken am Morgen.
Mein Lachen hallt durch die Säle der Unendlichkeit.

Ich bin der Odem der alles umwogt.
Durch mich wird aus der Saat das Futter, und aus dem Fresser die Saat.
Hatte keine Geburt und werde nie Sterben.

Meine Sprache kennt keine Worte
Mein Handeln keine Taten
Sowie mein Denken stets Rastlos ist ,so ist es auch auf immer dar auf den Horizont gerichtet.

Jaeger, 16.05.2011

Der Schreiberling

Der Schreiberling er schreibt das Wort, schreibt von der Zeit und von dem Ort.
Der Muse Kuss verwandelt all sein Verdruss in Überschuss.
Er will sich entfalten, doch die Gedanken, er kann sie nicht halten.
Dem Vogel gleich, trachten sie seinem Sinn zu fliehn, sich seinem Banne
zu entziehn.

Zerrüttet ist das zarte Band zwischen Hand und Verstand.

Er muss trotzdem weiter schreiben, sich am eigenen Versagen reiben.
So sitzt er da und braut gar fein sein eigen Dünkel ein.

- TSJ 8.12.2010

Das Feuer

Eine lange dunkle schwarze Nacht hing über der Welt als ich das Feuer liebte.
 
Erst bin ich verschreckt ob ihrer Wildheit.
Verspielt griff sie nach den Sternen und streckt ihre loderndenden
Arme nach mir aus.

Viel länger vermag ich diesem Bann nicht zu trotzen.
Schon sehe ich mich in ihren Flammen untergehen..

 
Eine Wolke schiebt sich vor den Mond und verfinstert die Schatten.
Die Dunkelheit umschließt mich.
Meine Sicht ist nurnoch auf sie gerichtet.
Das Licht.

Sie gleicht einem Blitz mit ihren vielen lieblich gesponnen
Verbindungen die sich ständig im Wandel befinden.

Blindlings umhertastend nach dem nächsten Teil ihrerselbst. 

Gierig umschlingt sie sich selbst. 
 
Es gleicht einer Liebkosung. Das betörende Spiel der Flammen zieht mich
immer näher in ihren Kreis.

Mir schlägt ihre Hitze entgegen es scheint als wolle sie mich abweisen.
Ich rieche den Brandgeruch und er dringt durch jede meiner Poren.

 
Kribbelt durch meine Venen und droht meinen Geist zu Sprengen.
Lodernd baut sie sich vor mir auf.

Ein Quell purer Leidenschaft. Sie stürzt sich auf mich und ich gebe ihr nach.
Ihre Glut verschmilzt mit mir.

Und die Symbiose aus Leben und Tod schließt den Kreis.

Donnerstag, 25. November 2010

KalashnikṍⓋ:

KalashnikṍⓋ:

Btw. schöner..schönes Blog. Boa was isn so n Blog? neutrum oder? Boa shit ich bin zu verquarzt grade ^^ Möge die Macht mit dir sein.

-Tom

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Poem vom lieben

Kannst du sie sehen?
Lieblich tanzt die durch den Tannenwald.
Von  Gestalt weder jung noch alt.

Wild wehendes Haar im November Wind.
Lockendes Inferno aus roten Locken.
Wirbelde Pracht bringt meine Schritte zum stocken.

Verborgen hinter Baum und Borke harre ich ihrer Schönheit.
Etwas geht von ihr aus eine nicht greifbare Macht.
Oh blendende Pracht die mich um den Schlaf gebracht.

Wund sind meine Füße, trocken ist mein Mund.
Folgte ihr durch wüstes Land. Über Berge und durch das Meer.
Durch die Sonne und die Sterne immer hinter ihr her.

-TSJ, Hamburg 2009